Gibbium psylloides

Der Kugelkäfer ist nur 2-3 mm lang und sieht aus, wie ein Tropfen dunkler Flüssigkeit. Er hat sich mit dem Menschen über die gesamte Welt verteilt. Er kommt gelegentlich in Bäckereien, Fabrik- und Wohnräumen an allen möglichen Vorräten pflanzlicher und tierischer Herkunft wie Getreide, Gewürze, Fischmehl, Hundefutter oder Trockenfrüchte vor. Durch ihr Auftreten in großen Mengen kann es zu massiven Beeinträchtigungen in der Wohnqualität kommen. Es werden aber auch Nahrungsvorräte befallen und durch Rückstände verunreinigt. Es kann auch zu Schäden durch Nestbauaktivitäten kommen, bei denen anliegende Materialien wie Stoffe und Papier in Mitleidenschaft gezogen werden. Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Käfer ernähren sich von (meist trockenen) tierischen und pflanzlichen Überresten und Früchten (vor allem Getreide), aber auch von Textilien, Wolle und toten, vertrockneten Insekten. Die Käfer können Trockenheit zwar gut vertragen, suchen aber bevorzugt feuchte Orte auf. Die Käfer kommen vor allem in Altbauten mit dunklen, feuchten, abgeschlossenen Gebäudeelementen vor. Vor allem in älteren Häusern mit Holzbalkendecken und Hohlraumfüllungen treten sie vermehrt auf. Die Gelege umfassen um die 200 Eier.

Cimex lectularius

Bettwanzenbefall ist eine unangenehme und lästige Angelegenheit. Unbemerkt können sie mit dem Gepäck aus dem Urlaub eingeschleppt werden, und ein akuter Befall bleibt erst einmal unbemerkt. Erwachsene Tiere sind unempfindlich gegen Kälte und können bis zu 40 Wochen ohne Nahrung auskommen. Die nachtaktiven Insekten halten sich tagsüber in trockenen, spaltenförmigen Verstecken auf, z.B. zwischen Matratzen, Sofapolstern und Lüftungsschächten. Die Bettwanze ist im Norden bis etwas über den 65. Breitengrad beheimatet. In den Alpen kann sie bis fast 2000 m vorkommen. Sie sind weitgehend an den Menschen und die ihn umgebenden Tiere gebunden. Sie leben in Städten, zum Teil in Wohnungen, die an die Brutplätze verwilderter Tauben angrenzen. Bettwanzen sind Blutsauger und suchen ihre Nahrung beim Menschen, an Haustieren, Fledermäusen und Vögeln. Mittels Geruchsstoffen locken sie sich gegenseitig an und bilden größere Ansammlungen. Die Bettwanze ist ca. 5–8 mm lang, stark abgeplattet, rotbraun. Nach dem Blutsaugen sind die Tiere stark verdickt und rot bis schwarz gefärbt.

Dermestes Lardarius

Der gemeine Speckkäfer werden 7 bis 9,5 Millimeter lang und haben einen länglich, ovalen komplett beschuppten Körper. Sie sind auf der ganzen Welt verbreitet und zählen zu den Kulturfolgern. Man findet sie von den Niederungen bis in hohe Lagen, die noch menschlich bewohnt werden. Sie bewohnen fast ausschließlich menschliche Siedlungen. Das Weibchen legt 100–200 Eier an Nahrungsstoffen ab und unter günstigen Bedingungen entstehen bis zu 6 Generationen pro Jahr. Vorübergehend werden von Käfer und Larven auch niedrige Temperaturen gut vertragen. Ein Befall wird meist an den behaarten, verlorenen Larvenhäuten erkannt. Die gesellig auftretenden Larven zerstören Felle und Leder durch Schabe- und Lochfraß von der Innenseite her, vereinzelt auch Wolltextilien. Schäden entstehen auch dadurch, dass sich die Larven zur Verpuppung in Waren, wie Tabakballen, Garnrollen, Kork, weiches Holz, Asbest u.ä. hineinbohren.

Lyctus brunneus

Der Braune Splintholzkäfer (Lyctus brunneus) ist eine Art aus der Familie der Bohrkäfer (Bostrichidae). Er stammt aus tropischen Regionen und ist häufig in Holzimportlagern anzutreffen. Inzwischen gehört er zu den bedeutendsten und häufigsten Trockenholzzerstörern und ist weltweit verbreitet, da sich seine Larven bereits bei einer Holzfeuchte von 7 bis 16 % entwickeln können .Die Eiablage erfolgt in Gefäße (Poren) und Fluglöcher von Holz (Roh- u. Schnittholz, Funiere, Möbel usw.) mit reichhaltigem Stärke- bzw. Eiweißgehalt. Die europäischen Nadelhölzer, aber auch die Rotbuche, sind immun gegen diesen Schädling. Nach wiederholtem Befall erscheint Holzoberfläche wie mit Schrot beschossen (Ø ca. 1 mm), sonst bleibt diese als papierdünne feine Schicht völlig unberührt, während das Holz im Inneren schon völlig zerstört ist. Eine Differentialdiagnose gegenüber Nage- und z.T. Holzbohrkäfern ist schwierig.

Xestobium Rutorillosum

Oder auch „Bunter Pochkäfer“. Er wird im Volksmund auch Totenuhr genannt, weil während der Paarungszeit das Männchen mit seinem Kopf auf das Holz schlägt, um Weibchen anzulocken. In altem Volksglauben ging man von dem baldigen Ableben des Bewohners aus. Die Käfer werden 5 bis 7 Millimeter lang und sind somit die größte in Mitteleuropa heimische Art. Meist lebt zusammen mit zerstörenden Pilzen in Eiche, seltener in Nadelholz von entsprechend hoher Feuchtigkeit (z. B. wenn Erdkontakt besteht!). Siebartige Durchlöcherung (bis 4 mm) mit lamellenartigen Spätholzresten. Die Schadwirkung ist gleich der des gewöhnlichen Nagekäfers. Unregelmäßige Gänge im Frühholz, gefüllt mit festem, linsenförmigem Larvenkot, vermischt mit Nagemehl.

Kleiner Holzwurm
Anobium punctatum

Sehr schädlich! In Europa der wohl am meisten verbreitetste und gefährlichste Holzschädling. Er befällt in erste Linie trockenes und verarbeitetes Holz, es kommt zur Massenvermehrung u. a. in Dachstühlen, in trockenem, verarbeiteten (älteren) Nadel- und Laubholz in Zwischenbauten, Balken, Möbeln und Treppen. Befallenes Holz wirkt wie mit feinem Schrot beschossen, die Fluglöcher der erwachsenen Insekten mit Ø1–2 mm. Das Holz wird von den Larven vollständig zersetzt und pulverisiert. Befall zu erkennen an lockerem Bohrmehl an oder vor den Bohrlöchern.

Großer Holzwurm
Hylotrupes bajulus

Gefährlicher, weltweit verbreiteter Nadelholzschädling, der in seiner Farbgebung vaiieren kann. Während das adulte Tier keine Nahrung zu sich nimmt, geht die Gefahr von den Larven aus. Diese fressen im Splint von Bauholz: Tragende bzw. nichttragende Konstruktionsteile in Gebäuden (Dachstuhl!) sowie an Freilandhölzern. Die Larve lässt nur eine papierdünne Außenschicht unversehrt stehen, was die Erkennung eine akuten Bafalls durchaus schwierig gestaltet. So sind nur ovale, z. T. mit gezacktem Rand versehene Fluglöcher der Jungkäfer sichtbar (Ø 3–4 x 5–10 mm). Larvengänge im Holzquerschnitt oval, gefüllt mit feinem, puderförmigen lockerem Bohrmehl, vermengt mit walzenförmigen Kotteilchen, Gangwände zeigen die larventypische „Rippelmarkenstruktur“. Das Weibchen legt mit Hilfe einer flexiblen Legeröhre ca. 6–8 Gelege mit ca. 50 Eiern in Risse oder Spalten (auch solche, die sich aus zimmermannstechnischen Verbindungen ergeben) möglichst tief in das Holz.

Tenebrioides mauretanicus

Der schwarze Getreidenager wird durch Futtermittel in Mühlenbetriebe eingeschleppt. Vorrangig stellt er anderen Schadinsekten nach, z.B. Mehlmilben, Larven des Kornkäfers und verwandten Arten. Befallen wird bevorzugt der Keimling des Korns. Der Käfer ist glänzend schwarzbraun, stark abgeplattet, zwischen Halsschild und Rumpf tief eingeschnürt, ca. 11 mm lang. Seine Eizahl liegt zwischen 500 und 1000. Schmutzigweiße Larve, ca. 20 mm lang, bohrt sich zur Verpuppung oft in ein weiches Holz ein. Entwicklungsdauer ca. 1 Jahr. Käfer sehr langlebig.

Sitophilus oryzae

Der Reiskäfer sieht dem Kornkäfer ähnlich, unterscheidet sich jedoch von ihm durch seine Flugfähigkeit und den vier undeutlich gezeichneten, orangenen Punkten auf den Flügeldecken. Wie der Kornkäfer befällt er das volle Korn, auch wenn es noch auf dem Feld steht und legt seine Eier in das Korn. Der Reiskäfer bevorzugt wärmere Temperaturen. Durch die veränderten Lagerbedingungen in der Produktion kann er auch bei uns überwintern, da ohne künstliche Kühlung in großen Schüttmengen die Temperatur nie deutlich absinkt. Brut- und Nährverhalten sind gleich dem des Kornkäfers. Befallen werden alle Getreidearten, Mais, Hirse und wie der Kornkäfer tritt er neben Lagerbetrieben auch in verschiedenen lebensmittelverarbeitenden Betrieben auf. Käfer ca. 3 mm lang, braun bis schwarz mit 4 orangefarbenen Flecken auf den Flügeldecken, flugfähig. Schadwirkung wie beim Kornkäfer.

Tenebrio molitor

Der Mehlkäfer ist mit seiner Größe von fast 2cm ein relativ leicht zu sehender Schädling. Seine Spuren sind leicht zu erkennen. Zwar ist er in Mühlen und Bäckereien seit Jahrhunderten verbreitet, da er aber so leicht wahrgenommen werden kann, kommt es selten zu massenhaftem Auftreten. Es geht ein gewisses Gesundheitsrisiko von ihm aus, da er als Zwischenwirt für den Rattenbandwurm fungiert. Käfer ca. 12-20 mm lang, frischgeschlüpft braun, später schwarz, Punktstreifen auf Flügeldecken. Ca. 150-200 klebrige Eier werden zwischen der Nahrung abgelegt. Larve bis 28 mm lang, erst weiß, dann gelbbraun, glatt, als „Mehlwurm“ bekannt. Entwicklungsdauer vom Ei bis zum Käfer ca. 1 ½ Jahre.